Nicht nur Eis und Schnee machen das Fahren im Winter riskant. Die dunkle Jahreszeit bringt noch zwei weitere, oft unterschätzte Gefahrenquellen mit sich…

Für alle Autofahrer, die verantwortungsbewusst mit ihrer eigenen Sicherheit, aber auch mit der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer oder sogar der Mitfahrer in ihrem Auto umgehen möchten, haben wir hier ein paar altbewährten Tipps, die man nicht oft genug wiederholen kann, zusammengetragen. Es gibt aber auch ein paar neue Ideen und Ratschläge, die zur Sicherheit im Winter beitragen…

Bereits im Herbst bringt das Wetter Kräfte mit sich, die wir als Autofahrer nicht unterschätzen sollten: Stürme. Sie fegen über das Land, stürzen Bäume um und verursachen Flutwellen…  und Verkehrsunfälle!
Die erste der drei großen Gefahrenquellen, ist vielleicht die letzte, die einem einfällt, wenn man an wetterbedingte Risiken denkt:

 

Windböen und Sturm

Jeder Autofahrer kennt das beeindruckende Gefühl, wenn das Fahrzeug, das man steuert von einer starken Windböe erfasst wird und plötzlich noch ganz “andere Kräfte lenken”. Aber wissen sie auch, wie sie trotzdem die Kontrolle behalten? Wenn sie eine Böe erwischt ist klar: sanft gegensteuern und nicht ruckartig das Lenkrad drehen. Aber wie können sie solche Manöver schon im Vorfeld vermeiden? Ob und wie weit sie sich vom Wind beiseite schieben lassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der, den sie am besten selbst beeinflussen können, ist ihre Geschwindigkeit! Je schneller sie fahren, desto weiter kommen sie vom Kurs ab. Also: runter vom Gas, wenn eine Böe droht. Besondere Aufmerksamkeit ist demnach immer geboten, wenn sie aus dem Windschatten heraus oder auch hinein fahren. Das ist zum Beispiel beim Überholen eines LKW der Fall, aber auch, wenn sie im Wald auf eine Schneise zufahren oder wenn sie eine Brücke überqueren. Weitere Tipps zum Fahren bei Wind und Sturm gibt es auf dem jungen Portal des ADAC.

Brücken haben noch einen weiteren Effekt auf die Fahrsituation. Ihre Oberfläche ist oft kälter als die der Fahrbahn davor und dahinter. Dadurch kann es auf einer Brücke schonmal gefrieren, wenn sonst alles eisfrei ist. Damit kommen wir zur zweiten und naheliegendsten Gefahrenquelle im Winter:

 

Eis und Schnee

Ähnliches wie für Brücken gilt auch für Senken, in denen kalte Luft stehen kann. Auch hier kann es Eisfelder auf einer sonst freien Straße geben.

Ebenso plötzlich und unerwartet kann Eisregen die Fahrbahn in eine Eisfläche verwandeln. Eben fahren sie noch sorgenfrei eine trockene Straße entlang doch bevor sie den feinen Nieselregen realisiert haben, ist die Straße gefroren und spiegelglatt.

Daher macht es Sinn den Wetterbericht im Auge zu behalten. Temperaturen um null Grad sind besonders tückisch. Und über mögliche Niederschläge sollten sie schon im Vorfeld informiert sein. So gewappnet, kann man sich vor bösen Überraschungen schützen.

Das Fahren bei Eis und Schnee birgt ganz eigene Gefahren

Mit Sicherheit der wichtigste Aspekt für eine sichere Fahrt bei Eis und Schnee sind aber die Reifen. Die Faustregel lautet: Winterreifen von O bis O, also von Oktober bis Ostern. Das Thema versteht sich eigentlich von selbst und wurde auch schon häufig genug besprochen, trotzdem wollten wir es hier nicht unerwähnt lassen!

Denn sollten sie trotz aller Vorsicht in eine brenzlige Situation geraten, dann helfen vielleicht nur noch gute Bremsen und Reifen. Das ist im Winter vermehrt der Fall in Situationen, die durch die dritte große Gefahr verursacht werden…

 

Dunkelheit und schlechte Sicht

Im Winter sind die Tage kurz, morgens ist es noch lange dunkel, auch der hektische Berufsverkehr muss ohne Tageslicht auskommen. Genau zu dieser Tageszeit sind aber viele Tiere besonders aktiv. Wildschweine, Hirsche und Rehe verlassen die sichere Deckung des Waldes und überqueren vermehrt auch Straßen. Kein Wunder also, dass in der dunklen Jahreszeit die Anzahl der Wildunfälle stark ansteigt. Was man im Falle eines Falles tun sollte, wird in diesem Video vom ADAC super erklärt

Oftmals wird es dann den ganzen Tag nicht richtig hell, es bleibt grau und trüb und es herrscht schlechte Sicht. Vor allem eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern ist dadurch besonders gefährdet. Im dichten Verkehr bei schlechter Sicht werden Radfahrer oft übersehen. Für die Radfahrer selbst lohnt es sich daher, regelmäßig die eigene Sichtbarkeit zu prüfen und Die Ausstattung dafür zu verbessern. Ständig kommen neue Produkte auf den Markt die leuchten, blinken und reflektieren. Eine Investition die sich lohnen könnte. Und selbst das Fahren mit Helm ist ja inzwischen nicht mehr peinlich – sondern sogar hipp geworden.
Aber auch wenn sich seitens der Radfahrer viel getan hat gibt es immer noch auch die Autofahrer, die lernen müssen vor allem mit dem zunehmenden Fahrradverkehr in den Städten umzugehen. Eine Gefahrenquelle, die sich hartnäckig hält, ist nicht das Übersehen im fließenden Verkehr – sondern im Stillstand. Die berühmte Autotür, die an einem parkenden Auto unbedacht aufgerissen wird! Eine wirklich gute Möglichkeit für Autofahrer, das zu verhindern, wird in den Niederlanden bereits als Standard in den Fahrschulen gelehrt. Wie es geht, zeigt dieses kleine Video.

Trotz aller Tipps und Verhaltensregeln bleibt das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden, bestehen – unabhängig von der Jahres- oder Tageszeit oder vom Wetter. Dann ist es wichtig, zu wissen, was zu tun ist. Einen ausführlichen und sehr informativen Ratgeber zum Thema Erste Hilfe hat der Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. herausgegeben. Das ebook enthält nicht nur eine Anleitung für die sogenannten lebensrettenden Sofortmaßnahmen sondern viele weitere Informationen darüber hinaus.