Elektroautos sind zu teuer! Diese Auffassung vertreten die meisten Kaufinteressenten. Und nicht nur die Anschaffungskosten stehen im direkten Vergleich hinter der fossilen Konkurrenz zurück. Denn auch bei der Reichweite und der Geschwindigkeit müssen oftmals Abstriche gemacht werden. Für den Umweltschutz können die E-Autos dennoch einen wertvollen Beitrag leisten.

Dafür müssen sie sich auf den deutschen Straßen jedoch durchsetzen. Umweltministerin Barbara Hendricks möchte Käufern den Kauf zukünftig schmackhafter machen. Im Gespräch sind eine steuerliche Förderung und eine Umweltprämie. Es wäre ein weiterer Schritt hin zum Nationalen Entwicklungsplan, welcher bis zum Jahr 2020 eine Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen vorsieht.

Bisherige Entwicklung bleibt hinter den Erwartungen zurück

Die Technik hat Fortschritte gemacht und viele Hersteller bieten eine E-Variante in ihrem Portfolio an. Lediglich die Preisentwicklung scheint das Vorhaben der Bundesregierung zu hemmen. Die Ministerin spricht von „steuerlichen Anreizen“ und einer „verpflichtenden Quote für E-Fahrzeuge“. Letzteres soll mit einem staatlichen Zuschuss erreicht werden.

Der Bundesrat möchte privaten Käufern einen Zuschuss von 5.000 Euro bewilligen. Eine erste Aufforderung in diese Richtung wurde schon im Juli vorgeschlagen. Eine stärkere Förderung scheint dringend nötig. Die bisherige Steuererleichterung beschränkt sich auf eine Befreiung der Kfz-Steuer in den ersten Jahren.

VW-Skandal: Richtungsweisend für E-Mobilität?

Nach dem Abgas-Skandal der Diesel-Fahrzeuge von VW möchte der in Niedersachsen ansässige Konzern verstärkt auf Elektroautos setzen. Mit den kommenden Strafzahlungen hätte diese Entwicklung gewaltig angeschoben werden können.

Derzeit sind lediglich knapp 19.000 E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs. Vom Ziel eine Millionen Fahrzeuge bis 2020 zu schaffen, ist die Regierung meilenweit entfernt. Die Strategieänderung von VW und weiteren Herstellern, mehr in Richtung Elektromobilität, kann einen Anreiz schaffen. Gleiches gilt für steuerliche Erleichterungen und Zuschüsse vom Staat.

Weitere Vorzüge, wie das kostenlose Parken und die Verwendung von Bus-Spuren wird ebenfalls diskutiert. Von Seiten der SPD kommt der Vorschlag, den Zuschuss für ein E-Auto zumindest teilweise über andere Käufer zu finanzieren. Es wäre also möglich, dass Käufer spritverbrauchender Geländewagen mit einem Aufschlag rechnen müssen.