Was die Folgen der Nachrüstung anbelangt, die ich schon im Frühjahr vornehmen ließ, als die ersten Stilllegungen aufkamen, diese sind bis heute nicht wirklich bekannt. Bei unserem Auto läuft jetzt fast immer nach dem Abstellen der Lüfter nach, was vorher selten der Fall war. Die Werkstatt sagt auf Nachfrage, dass Probleme bisher nur bei Autos mit einer deutlich höheren Laufleistung auftraten – das bedeutet im Umkehrschluss aber, dass unser Auto nicht mehr so lange ohne größere Probleme fahren wird. Zumindest der Partikelfilter wird es nicht aushalten.

Mir ist also ein Schaden entstanden – die verminderte Laufleistung ohne größere Reparaturen. Hinzu kommen die schon umgesetzten und in der Schwebe hängenden Fahrverbote. Und der Wiederverkaufswert ist gesunken, denn wer kauft mir ein so belastetes Auto noch zum eigentlichen Wiederverkaufswert ab?

Nun kommt auf einmal die Idee auf, doch Hardwarenachrüstungen anzubieten. Das klingt im erst Moment natürlich nicht schlecht. Nun muss man sich dies aber einmal genauer anschauen. Eine Hardwarenachrüstung ist nicht einfach, sie muss zu jedem Modell passen. Die Langzeitfolgen durch den Eingriff in das Motormanagement sind nicht bekannt und bis zur Umsetzung wird es noch eine ganze Weile dauern. Die Kostenfrage ist nicht geklärt, zahlt dies der Hersteller, der mich in meinen Augen betrogen hat, oder muss ich alles oder einen großen Teil tragen? Hinzu kommt das Alter der Autos, die Investition muss sich auch wirtschaftlich tragen und dazu gehören auch die Folgekosten, die noch keiner beziffert hat.

Und was wäre die Alternative? Benziner kommen als nächstes in den Klagewellen vor, das hat die DUH schon unmissverständlich gesagt. Elektroautos haben immer noch eklatante Nachteile und sind nicht für jeden Einsatz geeignet. Hybrid? Wie der, einer Bekannten, der unter 50 km/h elektrisch fährt. Aber nicht beim und nach dem Start und auch nicht auf dem Pendlerweg nach und in Hamburg (wer fährt dort bitte unter 50 km/h?). Damit dürfte ich zwar fahren, effektiver Umweltschutz sieht aber anders aus, zumal die Schadstoffwerte im Verbrennerbetrieb bei Hybriden auch oft nicht gut aussehen.

Bliebe nur mehr auf das Auto zu verzichten, was ich schon oft mache. Auf dem Land wohnend mit einem ÖPNV, der den Begriff eigentlich nicht verdient, aber leider zu selten möglich. Ich komme ohne Auto nur mit dem Schulbus in den Nachbarort zum Einkaufen, das heißt morgens hin und mittags zurück – aber nicht in den Ferien. Zur Arbeit zwei Orte weiter geht es nur mit einem großen Umweg über die Stadt. Und mit den Kinderbetreuungszeiten ist das absolut nicht vereinbar. Also bleibt nur das Auto und so oft wie möglich die Nutzung der MiFaZ.

Wie ich mich bezüglich einer Nachrüstung entscheiden würde, kann ich im Moment nicht sagen. Wir sollten das Problem aber endlich umfassend diskutieren und vor allem aufhören, uns gegenseitig zu beschimpfen, wie es in der letzten Zeit zu oft vorgekommen ist. Das ging auch schon über in die Wohnortwahl. Jegliche Fahrzeugnutzung und damit verbunden auch der Wohnort hat Vor- und Nachteile und wir müssen das ganze Konzept überdenken.