Der Bahnhof in Mainz war in den vergangenen Tagen ständig in den Nachrichten. Züge konnten nicht fahren oder waren unpünktlich. Schlussendlich haben viele die Stadt Mainz sogar gemieden und sind herum gefahren. Durch die angespannte Personalsituation, Krankheiten und die Urlaubszeit waren nicht genügend Mitarbeiter vorhanden, um die Komplexität des Bahnbetriebes in Mainz alleine gewährleisten zu können.

Bahn steht im Blickpunkt

Solche Probleme können nicht nur in Mainz auftreten. Tatsächlich herrscht in anderen Standorten eine ähnliche Personalnot. Bevor der Fall in Mainz bekannt wurde, gab es schon Beschwerden von privaten Verkehrsunternehmen, dass in anderen Städten Züge nicht planmäßig oder gar nicht abgefahren seien. Die Netzagentur vermeldete in den vergangenen Wochen acht solcher Standorte.

Mainz ist gewissermaßen ein Einzelfall, weil dort die Urlaubszeit und Krankheiten der Mitarbeiter sich überschnitten haben. Tatsächlich hätte ein solches Dilemma auch in weiteren Metropolen folgen können.

Vorwürfe an den Bundesverkehrsminister

Das erste und gewissermaßen auch letzte Glied in der Kette von Entscheidungen ist der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer von der CSU. Dieser hat sämtliche Vorwürfe zunächst von sich gewiesen. Er muss sich jedoch dafür rechtfertigen, dass er jährlich 500 Millionen Euro aus dem Bahn-Budget in den Bundeshaushalt einfließen lässt. Zudem gab es wohl rechtzeitig vorher Warnungen von Vertretern aus dem Arbeitnehmerbereich, die im Bahn-Aufsichtsrat ignoriert wurden.

Nachdem das Thema publik geworden ist und die Bahn in Mainz nicht mehr Herr der Lage war, wird nun die Personalsituation überprüft. Aber es handelt sich hier nicht um ein Problem, welches kurzfristig gelöst werden kann. Neue Mitarbeiter, so diese denn eingestellt werden, müssten sich erst in ihre Tätigkeit einarbeiten. Hierfür ist eine Zeitspanne von drei Monaten angedacht.

Für Personen mit einer gültigen Fahrkarte sollen, so die Grünen, Entschädigungen gezahlt werden. Renate Künast spielte damit insbesondere auf die Arbeitnehmer an, welche als Pendler die Bahn nutzen und in den vergangenen Tagen und Wochen mit Verspätungen von 50 Minuten planen mussten.