Seit fast zwei Jahren arbeite ich jetzt für MiFaZ. Wir sind ein tolles Team, unsere Meetings, die für gewöhnlich alle zwei Wochen stattfinden, sind tatsächlich gut strukturiert und effektiv und es gibt immer etwas zu lachen. Meine Aufgaben sind vielfältig und abwechslungsreich, manchmal eine Herausforderung aber nie eine Überforderung. Wir alle wissen, dass der Tag nur 24 h hat und dass niemand alles kann. Und alle bei MiFaZ haben Familie – und zwar an erster Stelle.

Ich habe feste Tage, an denen ich verantwortlich dafür bin, das Tagesgeschäft, wie z. B. Nutzerfragen oder Kundenanliegen zu bearbeiten. Darüber hinaus kann ich arbeiten wann und auch wo ich will. Das ermöglicht es mir, Job und Kinder so entspannt wie nur denkbar unter einen Hut zu bringen. Oder eben unter ein Dach. Und eine Reise passt auch noch darunter…

Im Moment sitze ich in einem zum Wohnmobil umgebauten LKW der Marke Magirus-Deutz, Baujahr 1966. Mein Mann fährt und unsere Kinder schlafen hinten in ihren Sitzen. Unser ältester ist fünf Jahre alt und geht noch ein Jahr in den Kindergarten. Sein jüngerer Bruder ist drei und kommt in die gleiche Gruppe wie sein großer Bruder, sobald wir – voraussichtlich im Oktober – wieder zuhause sind. Und unsere Tochter und kleine Schwester ist gerade 12 Wochen alt. Mein Mann nimmt den Großteil der Elternzeit in Anspruch und ich arbeite von unterwegs aus…

Vor gut einem Monat sind wir von Scharnebeck bei Lüneburg aus zu einer ersten Probefahrt mit dem Magirus nach Dänemark aufgebrochen. Nach einer furchtbaren ersten und einer – zum Glück – sehr schönen zweiten Woche fuhren wir für einen Boxenstopp nachhause zurück und dann endlich los auf unsere große Tour, die europäische Westküste hinunter in den Süden.

Eine Woche waren wir in den Niederlanden, davon die letzten beiden Tage in Amsterdam. Nach weiteren vier Tagen in Belgien haben wir gestern die französische Grenze überquert. Mehr über unsere Reise, die Pannen mit denen wir mit unserem alten Eisenschwein zu kämpfen haben und die Tücken des Alltags mit drei Kindern in einem Wohnmobil, könnt ihr auf unserem privaten Blog lesen.

Was mich persönlich echt beeindruckt hat – und zwar in nicht ausschließliche positiver Weise – war der Verkehr in Amsterdam. In der Erwartung, eine fröhliche, bunte, kreative, hübsche Stadt zu besuchen, in der alle Menschen entspannt Fahrrad oder Boot fahren, rollten wir nach Amsterdam hinein… und durch nicht enden wollende Baustellen hindurch. Quartier fanden wir im überteuerten Camperpark im Stadtteil Noord, den wir am gleichen Abend noch zu Fuß erkundeten. Dort fanden wir genau das vor was wir erwartet hatten – und sogar noch die ökologisch-sozial-alternative Steigerung davon. Unser Abendessen in einem Café auf einem ebenso ökologisch-sozial-nachhaltigen Projektgelände war fantastisch und wir freuten uns auf den nächsten Tag, die Fahrt mit der Fähre und den Bummel durch die Innenstadt.

Sobald wir einen Fuß von der Fähre setzten, die direkt am Hauptbahnhof anlegt, mussten wir jede einzelne Sekunde darauf achten, nicht von einem Fahrrad überfahren zu werden! Ja, hier radeln sehr viele Menschen. Aber nicht entspannt. Wie in jeder anderen Großstadt auch, sind alle fleißig und beschäftigt und haben es äußerst eilig. Die Straßen in der City sind sehr eng, die Gehwege teilweise kaum oder gar nicht mit dem Kinderwagen befahrbar, so schmal. Wir mussten beinahe den ganzen Weg im Gänsemarsch zurücklegen. Auch die Grachten konnten das nicht wieder wettmachen, nur die vielen kleinen Boote, mit denen die Bewohner offensichtlich auch ihre täglichen Wege zurück legen gefielen uns richtig gut. Zu alledem gibt es dann natürlich auch noch die Tram… und viel zu viele Autos.

Was wir mitnehmen, ist ein beeindruckendes Beispiel für einen alternativen Mobilitätsmix!
Jetzt sind wir gespannt, was uns auf unserer Reise noch an Verkehrs- und Mobilitätskuriositäten begegnet…

Nora Boschatzke